misshappyreading: historischer roman
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21 September 2020

[Anzeige/Rezension] Die Tinktur des Todes - Ambrose Parry
Edinburgh 1847 - Medizinstudent Raven beginnt sein Praktikum beim bekannten Dr Simpson nur einen Tag nachdem er eine alte Freundin tot aufgefunden hat. Sarah, das Hausmädchen Dr Simpsons ist von dem Neuankömmling wenig angetan. Doch nachdem ein befreundetes Hausmädchen ein ähnliches Schicksal wie Ravens Bekannte ereilt müssen sich die beiden zusammen tun um dem Täter auf die Schliche zu kommen. 

Historische Krimis! Da liest dich der Klappentext schon immer wie ein richtig guter neuer Sherlock Film, oder? 



Ich habe immer schon gerne historische Krimis gelesen, ob Agatha Christie, Sherlock Holmes Klassiker oder auch 'neue Autoren' - irgenwie haben diese vergangenen Zeiten etwas besonders spannendes. Vielleicht liegt das für mich vor allem daran das die Rätsel ohne technische Hilfe gelöst werden müssen...

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Zu Beginn fand ich Raven ja schrecklich, wobei er als Charakter toll formuliert ist. Aber ich mochte ihn nicht. Um so mehr mochte ich Sarah! Eine Feministin, die noch nichts von diesem Begriff weiß!

Wegen den beiden war ich sofort in der Geschichte gefangen. 

Das Autoren Duo macht einen grandiosen Job wenn man mich fragt. Das Setting war einfach traumhaft. Ich bin wirklich mit den beiden Protagonisten durch Schottlands Hauptstadt im 19ten Jahrhundert gestiefelt.
 
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Eine tolle solide Krimi-Unterhaltung die ich jedem empfehlen kann der Krimis und Historisches gerne liest. Perfekt für die ersten kalten Tage die uns jetzt bevorstehen.

Es wird übrigendes weiter gehen mit der Reihe! Band 2 ist im Englischen schon verfügbar.

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Mitreissender Krimi im historischen Edinburgh - sehr lesenswert!

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Erscheinungsdatum: August 2020 | Verlag: piper / pendo Preis: € 16,99 [D] |ISBN: 978-3-86612-472-1 | Seiten: 464 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




31 März 2020

[Anzeige/Rezension] Nachttieger - Yangsze Choo
Ren muss etwas wichtiges erledigen. Er muss etwas finden, damit sein Herr, der kürzlich verstorben ist, seine Ruhe im Jenseits finden kann. Gemeinsam mit der betörenden Tänzerin Ji Lin begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise. 

Reese Witherspoon ist schuld dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Nighttiger, der englische Titel, wurde von ihr für ihren bekannten Buchclub ausgesucht. Das kann nur Gutes bedeuten.





Wegen meinem kleinen Sohn (4 Monate) hatte ich lange keine Zeit mich mit dem Buch zu beschäftigen. Immer wieder habe ich die ersten Seiten gelesen und bin einfach nicht weiter gekommen. 

Das lag definitiv nicht am Buch, sondern an meiner fehlenden Zeit.  


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Als ich dann aber endlich einen Rhythmus gefunden hatte für mich und den Kleinen, konnte ich nicht mehr aufhören.

Ich hatte absolut keine Ahnung was in dem Buch passieren sollte. Ich liebe es wenn die Inhaltsangabe kaum etwas über das Buch verrät, denn so werde ich noch richtig überrascht von der Geschichte. 


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Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen, denn ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Das Buch hat sich leicht gelesen und das hatte ich gar nicht so erwartet.

Die Welt beziehungsweise Stimmung in der die Geschichte spielt war mir zum greifen nahe! Ich habe den Dschungel vor mir gesehen und vor allem Ren. 

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Eine magische Geschichte die in eine vergangene Welt entführt. Sehr lesenswert.


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Erscheinungsdatum: Okt 2019 | Verlag: WunderraumPreis: € 22,00 [D] |ISBN: 978-3-336-54807-1 | Seiten: 576 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.



25 März 2020

[Anzeige/Rezension] Geheimnis eines Lebens - Jennie Rooney
Joan hat ein Geheimnis. Spionage, Liebe, Krieg. Vage angelehnt auf dem Leben von Melita Norwood. 

Die Verfilmung, bzw. der Trailer, haben mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Hört sich doch nach einer sehr spannenden Story an oder?





In die Geschichte hab ich mich super schnell eingefunden. Die Zeitsprünge sind genau richtig und bauen ein tolles Kopfkino auf.

Die Story ist wirklich spannend, denn alles beginnt damit dass die 'Alte Joan' von Agenten abgeholt wird. 

Als Leser weiß man zwar dass es sich NICHT um eine Verwechslung handelt, doch man hat keine Ahnung was sie getan haben könnte um so einen Aufruhr zu verursachen.  



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Am besten hat mir die Rückblende gefallen. Besonders weil ich mir den Trailer des Films angeschaut habe konnte ich mir alles so gut vorstellen.

Ich will gar nicht mehr zur Geschichte sagen, denn das würde euch spoilern. 


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Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn ehe ich mich versah hab ich 50 Seiten gelesen, und dass ist nicht immer der Fall.

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Wer moderne historische Romane mag wird sich super unterhalten fühlen.

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Erscheinungsdatum: Juni 2019 | Verlag: GoldmannPreis: € 10,00 [D] |ISBN: 978-3-442-48890-2 | Seiten: 560 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.



07 Oktober 2019

[Anzeige/Rezension] Das Geständnis der Frannie Langton - Sara Collins
London 1826: Frannie war Sklavin, kam aus den Kolonien nach London um dort als Dienstmädchen zu arbeiten, und ist nun angeklagt für den Mord an ihren Arbeitgebern. Wird ihre Geschichte überhaupt gehört werden? Ein Kriminalroman mit Setting im England des 19 Jhds. 

Über dieses Buch bin ich zufällig gestolpert und war von der ersten Sekunde an begeistert. Vom Cover und von der Geschichte. 



Dieses Schmuckstück ist nicht einfach schnell dahin gelesen! Zu der harten Thematik Sklaverei, Versuche an Menschen und Mordprozesse im 19 Jhd. kommt noch Homosexualität dazu. Die Themen dieses Buches sind ein wahres Pulverfass, was es wirklich spannend macht! 

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Der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig für mich, man hat sich hier eindeutig um Authentizität bemüht. Das bedeutete für mich lediglich dass ich länger brauchen würde das Buch zu lesen. Doch wer auf der Suche nach einer leichten Lektüre ist sollte sich gut überlegen ob er Frannie’s Geschichte lesen kann.

Frannie ist mir nicht sympathisch. Ihr Leben hat unglaublich hart begonnen und ich fühle für sie. Dennoch mag ich den Charakter nicht. Muss ich auch nicht, denn das tut der Geschichte keinen Abbruch. Ich habe so oft in Rezensionen geschrieben dass man einen Charakter nicht sympathisch finden muss um das Buch gut zu finden. Dieses hier ist ein perfektes Beispiel für mich!  


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Das Buch ist wirklich lesenswert aber man sollte sich auf jeden Fall bewusst sein dass man hier nicht mir simplem Lese-Entertainment rechnen sollte. Die Geschichte ist sehr tiefgründig und der Schreibstil fordert den Leser.

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Ein sehr besonderes Buch mit einer etwas anderen Sklavengeschichte.


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Erscheinungsdatum: Mai 2019 | Verlag: droemerPreis: € 22,00 [D] |ISBN: 978-3-426-28206-9 | Seiten: 432 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.



17 September 2019

[Anzeige/Rezension] Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens
Der beliebte Chase Andrews, Herzbube einer kleinen Stadt an North Carolinas Küste, stirbt. Die Schlud geben die Bewohner Kya, dem Marschmädchen. Die junge Frau lebt abgeschieden im Haus ihrer Kindheit zwischen Ozean, Wasserstraßen, Fröschen, Muschlen und unendlicher Weite. 

Dieses Buch ist mir ständig begegnet, zumindest die Englische Version. Ich habe viele grandiose Rezensionen gelesen und musste einfach wissen ob es mich auch so begeistern kann. 



Die Geschichte fängt ganz zart an. Wir lernen Kya's Familie kennen, zumindest die die noch da sind. Einer nach dem anderen flieht aus der Marsch, weg aus dem alten Haus, weg von dem gewaltätigen trinkenden Vater. Bis Kya irgendwann alleine ist mit sich und den sumpfigen Land.

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Eigentlich will ich gar nicht mehr von der Geschichte selbst verraten. Sobald man anfängt zu lesen taucht man selbst ein in das Marschland irgenwo an North Carolinas Küste. Man fühlt mit Kya wie ihr Herz bricht. Man feuert sie an, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Die ganze Geschichte wird in melodisch und farbenfroh erzählt, so dass man das Wasser und die Muscheln förmlich riecht.  


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Irgendwie geht es doch ein bisschen um den Mord. Doch ist der Mord nur das Ende der Geschichte, nicht der Anfang (auch wenn es quasi das erste Kapitel ist). Das Buch ist kein Krimi über einen Mord, es ist ein Roman über das Leben.

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Ich muss euch auf jeden Fall auf ein ähnliches Buch hinweisen! 

Wenn euch 'Der Gesang der Flusskrebse' gefällt dann schaut auf jeden Fall auch nach Alligatoren von Deb Spera (Rezension findet ihr hier) - das Buch hat einen ähnlichen Flair und Schreibstil und ist ebenfalls einfach schön!

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Unglaublich schöner Roman über die Natur und Menschen die eben diese zu schätzen wissen, über Freundschaft und Liebe aber vor allem über die Dymanik von Gruppen und das Ausschließen derer, die nicht ins Schema passen. Große Leseempfehlung!


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Erscheinungsdatum: Juli 2019 | Verlag: hanser blauPreis: € 22,00 [D] |ISBN: 978-3-446-26513-4 | Seiten: 464 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.



21 August 2019

[Anzeige/Rezension] Ich bin Circe - Madeline Miller
Romantisch, blutig, lehrreich: Griechische Mythologie. Die Tochter des Sonnengotts Helios und der Nymphe Perse passt eher zu den sterblichen Menschen als in ihre Götter-Familie. Trotz ihrer Verbannung lässt sie sich nicht ihre Leidenschaft nehmen. Auf der Insel auf der sie ihre Verbannung ausharrt begegnet ihr auch Odysseus auf seinem Heimweg nach Ithaka nach dem Trojanischen Krieg. 
 
Coverliebe! Ich habe mich innerhalb von Sekunden für das Buch begeistern können aufgrund des Covers. Nach ein paar Goodreads Recherchen hatte ich den Verdacht dass hier etwas ganz großartiges auf uns wartet! Und jetzt sitze ich seit Mai auf dieser Rezension und würde sie so gerne schon in alle Richtungen brüllen. Aber da das Buch erst jetzt Ende August erscheint musste ich mich gedulden.




Die ersten Seiten muss man sich erst mal in eine komplett neue Welt einfinden. Die griechische Mythologie lässt viel Spielraum und meine Fantasie als Leser musste ganz schön arbeiten ein stabiles Bild aufzubauen. Mir half es mich an den Film Troja zu erinnern. Die Kostüme und Schauplätze waren gute Stützen.
 

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Jedes Kapitel erzählt eine Geschichte in der Circe eine Rolle spielt. Und nicht selten kennt man diese Geschichten. Wer hat nicht schon von Prometheus gehört oder dem Minotaurus? Immer wieder ist mir aufgefallen dass ich die Namen kenne, nicht aber die detaillierte Geschichte. 


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Wer tiefe Emotionen sucht ist hier fehl am Platz. Das Buch ist eher wie eine Filmische Dokumentation geschrieben, als ein Roman. Ich fand das großartig, denn irgendwie geht es ja um Geschichte. Falls nicht ganz klar ist was ich meine, 'Liebesszenen' sind abgehandelt mit den Worten: 'Sie hat ihn mit ihn ihr Bett genommen.' oder 'Nach ihrem Liebesspiel.' oder 'Sie fanden zueinander.' Erwartet also keine dramatischen Kussszenen in denen euch das Herz stehen bleibt.

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Ich hatte eine großartige Zeit mit dem Buch, auch wenn ich aufgrund der Dicke ab und an eine kleine Leseflaute hatte, wenn mich die Erzählung, welche ich gerade las, nicht so richtig packte. 


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Die griechische Mythologie ist und bleibt Faszination pur. Circe's Leben ist geprägt von Romantik, Blut, Hass und Feminismus. Lesenswert.

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Erscheinungsdatum: August 2019 | Verlag: Eisele Verlag (Ullstein)| Preis: 24,00 [D] | ISBN: 978-3-9616-1068-6  | Seiten: 528 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




19 November 2018

[Anzeige/Rezension] Die Welt war so groß - Rona Jaffe
Vier Frauen, die unterschieldicher nicht sein könnten, starten 1957 ins Leben. Während dem gemeinsamen Studium 'war die welt so groß'. 1977 treffen sie sich bei ihrem Klassentreffen wieder. Alles scheint verändert. Die Träume und Ziele aus den Augen verloren. Gibt es eine zweite Chance?

Mit den Worten 'Rona Jaffe: Die große Wiederentdeckung' wurde ich geködert. Inzwischen bin ich ja eher ein Fan von dünneren Büchern, doch diese wiederentdeckten 500 Seiten haben mich neugierig gemacht!




Mühsam ist mein Wort für das Buch. Leider. Ich hatte mir eine spannendere Geschichte vorgestellt. Das Buch war überhaupt nichts für mich.

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Es spielt hauptsächlich in den 50iger Jahren und handelt von vier Frauen die sich Jahre später auf einem Klassentreffen wieder begegnen. Es gab nur ein Thema: Männer. Männer über die man sich difinieren konnte. Deren Putzfrau man sein durfte. Vielleicht mag das Buch zur Zeit seiner Veröffentlichung (1979) spannend gewesen sein, da es Tabu Theman anschneidet wie Depression, Abhängikeit, Homosexualität, Betrug etc. - doch für mich war das zu wenig, besonders bei über 500 Seiten.
 
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Mich hat keiner der Handlungstränge überrascht. Man folgt jeder einzelnen der Damen durch die Jahre. Beginnend mit der College Zeit, in die Ehe, in die Krise. Jedes Mal nahezu das gleiche. Nichts kam wirklich überraschend

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Auf den letzten 100 Seiten hatte ich dann endlich das Gefühl dass ein bisschen was passiert. Allerdings zu wenig für meinen Geschmak. Besonders das vermeintliche Klassentreffen kommt mir viel zu kurz.
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Besonders unterhalten habe ich mich nicht gefühlt. Schade.

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Erscheinungsdatum: September 2018 | Verlag: Ullstein| Preis: 11,00 [D] | ISBN: 978-3-548-29025-6  | Seiten: 528 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




02 November 2018

[Anzeige/Rezension] Ein folgenschwerer Abend - Ismail Kadare
Albanien im zweiten Weltkrieg. Zerrissen zwischen Italien und Deutschland. Ein Abend der geheimnisvoll und ungeklärt bleibt. Und was haben der Große und der Kleine Gurameto damit zu tun.

Der Klappentext des Buches hat mit sofort gefesselt. Lasst euch nicht von dem etwas grausigen  Cover verschrecken, der Fischer Verlag hat für das Ende Juli erschienene Taschenbuch ein brandneues Cover. 




Ich tue mich schwer einen Anfang für die Rezension zu finden. Im ersten Kapitel konnte ich der Geschichte noch einigermaßen folgen. Der Schreibstil ist sehr dramatisch und bildreich. Und doch war der Geschichte schwer zu folgen.

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Die Geschichte beginnt mit dem Einmarsch der Deutschen ins von Italien besetzte Albanien. Sie kommen als Freunde behaupten sie. Die Rebellen sind anderer Meinung und gehen zum Angriff über. Die Deutschen, allen voran Oberst Fritz von Schwabe, marschieren in Gjirokastra ein und wie es der Zufall will, begegnet Fritz von Schwabe dort seinem alten albanischen Studienkollegen. Der große Dr. Gurameto empfängt seinen alten Freund mit der erwarteten albanischen Gastfreundschaft. 


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Ab diesem Punkt habe ich mich schwer getan bei der ‚Stange‘ zu bleiben. Die Geschichte selbst geht spannend weiter. Es werden Geiseln genommen und frei gelassen. Jahre später muss der große Doktor sich für seine Gastfreundschaft rechtfertigen und soll unter Folter endlich die Wahrheit gestehen. Wie hatte er die Deutschen überredet die Geiseln frei zu lassen?

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Der Schreibstil war literarisch hochwertig, aber absolut nicht mein Fall. So habe ich mich durch die Seiten gekämpft, zum Glück waren es nicht so viele.
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Nicht mein Fall (leider). Daher kann ich jedem nur empfehlen erst die Leseprobe zu lesen, bevor man sich in das Buch stürzt!

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Erscheinungsdatum: März 2010 | Verlag: S. Fischer Verlage  / Ammann Verlag| Preis: 19,95 [D] | ISBN: 978-3-250-60049-7  | Seiten: 208 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




01 Oktober 2018

[Anzeige/Rezension] Guten Morgen, Genosse Elefant - Christopher Wilson
Juri Zipit ist zwölf Jahre und ein bisschen was. Juris Papa ist der Tierarzt des Hauptstadtzoos. Da lebt Juri auch. Doch in den Sommerferien passiert Unglaubliches. Plötzlich befindet sich Juri im Zentrum der Macht - mittendrin.

Als ich das Buch und vor allem den Klappentext entdeckt habe war ich angefixed. Die Inhaltsangabe hat mich sofort an ‚Den Hundertjährigen der aus dem Fenster stieg…‘ erinnert. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte um den kleinen Juri, der zum Vorkoster des Stählernen wird und ein paar Wochen im Labyrinth der Historie verschwindet, ist einfach genial!




Beginnen wir von vorne. Als erstes möchte ich den Schreibstil ansprechen (hier sei der Übersetzer Bernhard Robben sehr lobenswert erwähnt). Seit Tagen zerbreche ich mir den Kopf wie ich den Stil nennen könnte, ich habe mich für: herzlich und lebhaft entschieden *schmunzel* 

Aber Hand aus Herz, die Geschichte ist so locker und schwungvoll erzählt, ich habe gar nicht gemerkt wie ich durch die Seiten geflogen bin. Ganz großes Kino Herr Wilson/Robben.


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Der Hauptdarsteller der Geschichte ist Juri. Klein Juri stolpert sehr unbeholfen durchs Leben, aber das hat einen Grund. Er wurde nämlich mal überfahren. Deshalb ist er nicht ‚ganz richtig‘ im Kopf. Genau diese Besonderheit bringt ihm einen Posten bei Stalin höchstpersönlich ein. Vorkoster! Noch lange kein Teenager muss Juri sogar den Wodka des Staatsoberhauptes verkosten.




Juri ist mir sehr ans Herz gewachsen. Schon auf den ersten Seiten habe ich ihn lieb gewonnen, doch je mehr man seiner Geschichte lauscht, desto mehr verliebt man sich in ihn.

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Das ganze Buch ist aus Juris Sicht geschrieben, das bedeutet so manches interpretiert er eben mit seinem kindlichen und eher langsamen Verstand. Nichts scheint ihm suspekt. Und so verkehrt der kleine Mann beschwingt in den obersten Kreisen des Kommunistischen Russlands.

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Über die Geschichte will ich gar nicht zu viel verraten. Nur so viel: Ich habe so oft geschmunzelt während dem Lesen.
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Ich habe mich von der ersten Sekunde an in dieses Buch verliebt! Der Schreibstil, Juri, die Geschichte selbst – große Leseempfehlung für die regnerischen Herbsttage!

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Erscheinungsdatum: August 2018 | Verlag: Kiepenheuer&Witsch | Preis: 19,00 [D] | ISBN: 978-3-462-05076-9  | Seiten: 272 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




11 September 2018

[Anzeige/Rezension] Königskinder - Alex Capus
Tina und Max werden nachts auf einer Passstraße in den Alpen eingeschneit, nachdem ihr Auto von der Fahrbahn rutscht. Um sich die Zeit zu vertreiben bis zum morgen und der nahenden Rettung, erzählt Max seiner Frau eine Geschichte. Die Geschichte von Jakob und Marie, die sich viele Jahre zuvor genau an diesem Ort zugetragen haben soll.


Durch Vorablesen.de bin ich auf dieses Buch gestoßen und habe es noch vor Erscheinungstermin in Händen gehalten.



Wo fange ich am besten an dieses Buch zu beschreiben? Der rote Faden sind Tina und Max. Das Ehepaar fährt einen eigentlich gesperrten Pass und muss nach einem kleinen Unfall bis zum nächsten Tag ausharren. Bis die Schneefräse sich den Berg hochgearbeitet hat vertreiben sie sich die Zeit mit einer Geschichte.

Das ist mehr oder weniger alles was es zu Tina und Max zu sagen gibt. Zu Beginn des Buches wird der Leser noch schnell abgeholt, wie die beiden sich kennengelernt haben. 

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Die eigentliche Geschichte wird von Max erzählt, nämlich die Liebesgeschichte von Jakob und Marie. Deren Geschichte umfasste einige Jahre des 18. Jahrhunderts.

Max ist, wenn man so will, ein geborener Geschichtenerzähler. Als Leser interessierte mich auch ausschließlich das was Max zu erzählen hatte. 

Immer wieder wird seine Erzählung unterbrochen von Frequenzen aus dem 'Hier und Jetzt' - nervig!   

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Tina und Max sind mir beide recht unsympatisch gewesen. Sie sind recht zickig zueinander. Das ist relativ realistisch. Das Problem für mich als Leser war dass ich beide NUR in diesem Gemütszustand kennengelernt habe. 

So habe ich jedes mal gestöhnt wenn Max gefragt hat 'Bist du noch wach?'
 
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Die Geschichte von Jakob und Marie ist sehr süß und schön erzählt. Wobei ich mich bezüglich dem Ende der ungeliebten Tina anschließen muss.
 
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Alles in allem nett. Aber nicht unbedingt lesenswert.

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Erscheinungsdatum: August 2018 | Verlag: hanser literaturverlage | Preis: 21,00 [D] | ISBN: 978-3-446-26009-2  | Seiten: 176 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




28 August 2018

[Anzeige/Rezension] Alligatoren - Deb Spera
Südstaaten in den 20igern: Getrude, Oretta und Annie - drei Frauen die es nicht leicht haben. Sie kämpfen alle für ihre Freiheit, jede auf ihre Weise und doch gemeinsam. Die Liebe zu ihren Kindern und die besondere Freundschaft zueinander lässt sie Steine versetzen.
 

Es ist schon eine Weile her dass ich einen historischen Roman gelesen habe, also dachte ich es wird mal wieder Zeit. Der Klappentext hat mich bei diesem Roman überzeugt.




Was für eine Geschichte. Ich überstrapaziere das Wort wahrscheinlich, aber egal: KOPFKINO! In dieses Buch bin ich eingetaucht wie schon lange nicht mehr.

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Alle drei Frauen erzählen eine faszinierende Geschichte. Jede aus ihrer eigenen Perspektive. Die drei Protagonisten führen sehr unterschiedliche Leben, eine ist reich, eine ist schwarz, eine ist alt, eine wird geschlagen, zwei haben Kinder verloren, alle drei sind verheiratet. Sie sind sehr detailliert beschrieben von der Autorin und ich hatte keine Probleme mir jede von ihnen genau vorzustellen.


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Was die Autorin besonders gut macht: Sie weicht nicht vom Charakter der Person hab. Oft denkt man als Leser, wie kann sie das sagen?, wie kann so reagieren?, wie kann sie…. – doch jedes Mal fühlt sich die Reaktion für den jeweiligen Charakter realistisch an. 


Retta ist auch mein Licht in der Geschichte. Sie ist der Kitt der alle drei zusammen hält und die Brücken der Herkunft überwindet. Ihre Geschichte ist auch der herzzerreissenste für mich gewesen.
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Die Südstaaten in den 20igern sind ein tolles Setting. Es hat wirklich Spaß gemacht in diese Zeit einzutauchen. Ich war zu jeder Sekunde in der ich das Buch in Händen hielt in der Geschichte drin. Mit allen Sinnen. 

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Lobenswert erwähnen muss ich auf jeden Fall die Übersetzung. Ich kenne das englische Original nicht, doch die Art wie das deutsche Buch geschrieben ist, ist einfach toll. Es passt perfekt in die Zeit in der der Roman spielt. Das hat nicht unerheblich zu meinem Blockbuster-Kopfkino beigetragen. Also eine Runde Applaus für die Übersetzung.

Klitzekleiner Kritikpunkt ist das Cover, bzw. ein Teil des Covers. An sich finde ich es großartig, wenn das nicht der große Frauenkopf drauf wäre. Weniger ist mehr für mich.
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Eine tolle Geschichte. Wer historische Romane mag sollte dieses Buch nicht verpassen. Drei starke Frauen, die Südstaaten und die 20iger! Leseempfehlung.

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Übrigens erinnert mich das Buch an ein anderes richtig tolles Buch das ich vor ein paar Jahren gelesen habe:

mehr

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Erscheinungsdatum: September 2018 | Verlag: harper collins germany | Preis: 18,99 [D] | ISBN: 978-3-9596-7788-2  | Seiten: 376 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.