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15 Juni 2021

[Presseexemplar] Der Verdacht - Ashley Audrain
Sie sind eine Bilderbuch Familie. Violet und Sam, die beiden Geschwister, sind alles was sich ihre Eltern erträumt haben. Doch in manchen Momenten fühlt sich Blythe völlig losgelöst von ihrer Tochter. Ist Violet wirklich so feindselig? Warum sieht niemand außer ihr Violets Grausamkeiten? Ist es doch nur Einbildung? Mit einem Stoß zerbricht die Familien-Idylle. Und Blythe hat einen Verdacht. 

Auf dieses Buch wurde ich bei Goodreads aufmerksam. 'The Push' wurde in höchsten Tönen gelobt. Der Klappentext hätte mich nicht sofort überzeugt, auch wenn es sich sehr spannend anhört. Die vielen guten Meinungen haben mich dann aber sehr neugierig gemacht.


Mütter lieben ihre Kinder bedingungslos - so lernen wir das alle. Auch Blythe denkt das mit der Geburt ihrer Tochter Violet ihr Leben erst so richtig beginnt. 
Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihrer Mutter-Kind-Beziehung. Es ist keine Wochenbett-Depression, nein, es ist etwas anderes. Violet ist anders. 

Fox, ihr Mann, kann es nicht sehen. Für ihn ist Violet alles! Sein kleines Mädchen. Die beiden haben eine ganz besondere Beziehung. Sie sind eine Familie. Blythe passt nicht dazu. Obwohl die die Mama ist, ist sie überflüssig. 

All das ändert sich mit Sam's Geburt. Violet ist jetzt eine große Schwester.

***

Wie bei Blythe schleicht sich der Verdacht beim Leser ein wie Gas in der Luft. Erst ist es nur ein zarter Geruch, ein vorsichtig gedachter Gedanke. Kann das sein? Kann Violet wirklich so sein`

Erinnert sich Blythe richtig? Oder interpretiert sie zu viel in den Blick einer Vierjährigen... 

Der Leser verfolgt wie die harte Schale der Familienidylle aufbricht und eine verfaulte Masse herausquillt.  

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Das Buch ist ein tiefer Einblick in die verrottenden Eingeweide einer vermeintlich glücklichen Familie. Es lässt einen schwanken zwischen Mutterinstinkt und reiner Einbildung.

Immer wieder die Frage: Kann das sein? Kann es sein das niemand etwas bemerkt?  

Während dem Lesen begleitet einen ein ungutes Gefühl. Das absolute Wissen das 'etwas Schreckliches' passieren wird.

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Ein Familie am Abgrund. Diese Geschichte seziert die Leiche einer zerbrochenen Familie. Aufwühlend und unangenehm.

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Erscheinungsdatum: März 2021 | Verlag: penguin verlag Preis: € 22,00 [D] | ISBN: 978-3-328-60144-9  | Seiten: 320 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.



07 Juni 2020

[Rezension/Anzeige] Himmel, Herrgott, Hirschgeweih - Fanny König
Der Wimmer ist tot! Aufgespießt von einem Hirsch. Kann man sich ja nicht drauf verlassen das es der depperte neue Münchner Polizist löst, der ins Niederbayerische Exil versetzt wurde. Dem will halt keiner helfen. Also muss er sich einen vertrauenswürdigen Partner suchen. Wer wenn nicht der Pfarrer Meininger? 

Dieses Buch wurde mir angeboten und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte konnte ich es kaum erwarten mit dem Lesen zu beginnen!






Ich habe angefangen das Buch zu lesen als wir auf dem Weg zum Haus meiner Eltern waren. Dazu müsst ihr vielleicht wissen das wir in München wohnen und besagtes Haus im absoluten Voralpenland liegt, auf halber Strecke zwischen Garmisch und München!

Ich habe die ersten Seiten laut vorgelesen, damit mein Freund beim Fahren Entertainment hat (auch wenn es eine kurze Fahrt ist). Wir fahren also direkt auf die Berge zu und lernen gleichzeitig den Meiniger kennen. Absolut toll!


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Im Buch ist viel auf Bayrisch geschrieben (aber dennoch für Nicht-Bayern lesbar finde ich) und genau das war für mich einfach toll! Durch diesen tollen Schreibstil war ich von Anfang bis Ende völlig begeistert von der Dorfgemeinschaft. 

Neben dem tollen Bayern-Flair ist die Sprache auch so schön unterhaltsam. In Niederbayern ist so ein Mord halt auch einfach was Spannendes. 


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Mir wäre ja fast egal gewesen was die Autorin erzählt, solange sie es in ihrem Schreibstil macht.... ABER es gab natürlich auch einen Mord den es zu lösen galt. Die Auflösung war für mich schlüssig und auch nicht direkt erkennbar.

Ich hatte also eine Menge Spaß mit dem Hirsch und dem Pfarrer und freilich auch mit der Maria.

Ehrlich gesagt war ich sogar ein bisschen traurig am Ende des Buches das Eichenberg zu verlassen.

Liebe Frau König: Ich wünsche mit bitte bitte einen zweiten Meininger, ganz bald, bitte wenns möglich wäre!

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Genau so muss ein Regio Krimi sein! Unterhaltsam und einfach ein Stückerl Heimat und a bissal Mord!

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Erscheinungsdatum: März 2020 | Verlag: penguinPreis: € 13,00 [D] |ISBN: 978-3-328-10460-5 | Seiten: 304 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.



03 Mai 2020

[Anzeige/Rezension] Unsere glücklichen Tage - Julia Holbe
Drei Freundinnen machen jedes Jahr Urlaub an der Atlantikküste. Jedes Jahr treffen sie dort Lenica. Die vier verbindet eine tiefe Freundschaft. Bis zu diesem einen Sommer. Der Sommer nachdem alles anders ist. 

Mit diesem Buch haben mich Lovely Books und Penguin überrascht! Ich bin mir gar nicht sicher ob die Verlage wissen wir sehr ich mich über solche Überraschungen freue. Die Aufregung wenn man ein Paket bekommt und nicht weiß welche Geschichte einen erwarten wird. Die Bücher sind oft ganz besonders liebevoll verpackt. Dieses auch. Mit Freundschaftsbändchen und Lesezeichen! Ganz ganz toll und ich bin sooooo dankbar dafür!



Eigentlich geht es um zwei Sommer in diesem Buch. Der Sommer in dem alles auseinander ging und der in dem wieder alle zusammen kommen. Zumindest fast alle.

Die beiden Erzählstränge beginnen zu Beginn des Sommers und Ende mit den ersten Herbsttagen.

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Was hat mich nicht so gefallen an diesem Buch: Ich hätte gerne direkt gewusst wie alt die Protagonisten sind, denn irgenwie habe ich ein Jugendbuch erwartet. Ich meine wer hat schon den Sommer über frei und fährt mit Freundinnen in den Urlaub? 
Mein erster Gedanke war daher: Jugendliche. Stimmt aber nicht, wir reden von Studenten. Macht an sich auch Sinn, war aber wie gesagt nicht mein erster Gedanke und hat mich damit ein bisschen verwirrt zu Beginn.

Was mir auch nicht so ganz gefallen hat war leider die Aufklärung was in diesem verhängnisvollen Sommer passiert ist. 
Ich möchte das spoilerfrei formulieren, daher hört sich die Erklärung vielleicht ein bisschen kryptisch an:
Mir war das zu unspektakulär. 'Das' war der Grund warum alles auseinander ging? Ja Grund für Unmut auf jeden Fall, aber in der Konstellation? Nein irgendwie war mir das zu wenig. 

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ABER das Buch ist so wundervoll geschrieben. Ja ich habe diese zwei Negativpunkte was die Geschichte selbst angeht. Doch das sollte niemanden davon abhalten das Buch zu lesen.

Denn man riecht förmlich den Atlantik, schmeckt den Weißwein und hört das Rauschen der Wellen. Die Autorin ist auf jeden Fall eine talentierte Geschichtenerzählerin. 

Auch wenn ich mir eine dramatischere Auflösung erhofft habe, bis zu den letzten Seiten war ich so gespannt drauf. Die Autorin macht einen wundervollen Job die Spannung aufzubauen und den Leser nicht mehr los zu lassen. 


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Ein perfekter Sommerroman der einen mit an den Atlantik und zu vier Freundinnen nimmt!


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Erscheinungsdatum: März 2020 | Verlag: penguinPreis: € 20,00 [D] |ISBN: 978-3-328-60110-4 | Seiten: 320 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.



03 Februar 2020

[Anzeige/Rezension] Der Wanderer - Luca d'Andrea
Sibylle erhält ein Foto das alles verändert. Der Selbstmord ihrer Mutter sollte lange von der Zeit begraben sein, doch holt die Vergangenheit die Gegenwart ein. War es Mord? Okkultismus, Eifersucht, Verrat, nichts ist und war wie es scheint. 

Das Buch hört sich nach einen guten Thriller an wenn man den Klappentext liest. Also ab in die Berge und packt die Tarot-Karten mit ein. 




Ehrlich gesagt habe ich mich richtig schwer getan mit dem Buch. Und ich kann auch genau sagen woran das lag: Der Schreibstil. 
Irgendwie kam mir das ganze aufgesetzt vor. Die Gespräche wirken sehr konstruiert, was an der Wortwahl der Charaktere liegt. 


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Und ich habe leider noch einen zweiten Stein auf dem Weg gehabt, ich nenne ihn mal: Zu viel des Guten. Okkultes, Drogen, Verschwörung, Reich gegen Arm, Eifersucht, Erpressung und so weiter... Mir ist einfach ein bisschen zu viel passiert in dieser Geschichte.  


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Alles in allem ist der Thriller schon unterhaltsam, doch so ganz begeistern konnte er mich leider nicht.
Bei so vielen Personen und Intrigen muss das Buch auf jeden Fall sehr aufmerksam gelesen werden. Also nicht nur berieseln lassen von der Geschichte.

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Nette Unterhaltung, aber übers Ziel hinausgeschossen für meinen Geschmack.


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Erscheinungsdatum: Sep 2019 | Verlag: penguinPreis: € 15,00 [D] |ISBN: 978-3-328-60025-1 | Seiten: 384 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.



23 August 2019

[Anzeige/Rezension] Stranger Things: Finsternis - Adam Christopher
New York 1977 - Mysteriöse Morde erschüttern den sonst ruhigen Stadtteil von Brooklyn. Jim Hopper, hat eine steile Karriere hingelegt und es vom Dorfpolizisten zum Morddezanat in New York City geschafft. Doch selbst den sonst so hart wirkenden Hopper erschüttern die rituell anmutenden Morde, die er und seine Partnerin aufklären müssen. 

Wenn ich schon die Vorgeschichte von Terrry lese und damit wie alles um das Hawkings Labor begann, dann muss ich ja wohl auch Hoppers Vorgeschichte lesen! Vor allem weil Hopper natürlich einer meiner absoluten Lieblinge ist. Abgesehen von Dustin, dem gehört mein Herz! Die Rezension zu Suspicious Minds, dem ersten Stanger Things Buch, findet ihr hier




Alles beginnt mit einer Frage von Eleven (ich werde sie nicht Elfi nennen, ich habe die Serie in OV angeschaut und Elfi ist für mich einfach nicht Eleven): Warum bist du Polizist geworden? 

Auch wenn es um Hoppers Vorgeschichte, genau genommen um seine Zeit in New York, geht, spielt das Buch nach der zweiten, vor der dritten Staffel. Das solltet ihr im Hinterkopf haben, falls ihr noch Nachholbedarf habt.

Reihenfolge:
Buch Suspicious Minds --> Staffel 1 --> Staffel 2 --> Buch Finsternis (teilweise Schauplatz zwischen Suspicious Minds und Staffel 1) --> Staffel 3

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Ich will ehrlich sein, das Buch kann ich fast nicht gut bewerten. Klar liebe ich Hopper. Ich mag seine Persona in der Serie wirklich gerne, allerdings darf der Hopper der Serie keine Grundlage für die Bewertung des Buches sein.  


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Warum fand ich das Buch nicht wirklich lesenswert? Mir war es thematisch zu viel. Zum einen beginnt die ganze Geschichte mit einem Serienmörder. Die Morde haben einen Hauch von Ritualmorden. Eigentlich ganz spannend. Doch dann gibts da auch noch Gangs, was wiederum nicht wirklich zur Stimmung von Ritualmorden passt. Dann kommt noch der FBI-Polizei Konflikt, der gefallene Cop, der heimlich weiterermittelnde Cop und die Wahrsagerin. Auch wichtig für die Geschichte wir haben natürlich wiedermal Experimente an Menschen.

Gefühlt haben hier fünf Personen separat an einer Buchidee gearbeitet und man hat sich am Ende entschieden alles in einen Topf zu werfen und gut umzurühren.

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Auch erfährt man keine besondere 'Wahrheit über Jim Hopper' wie das Buch betitelt ist, er war ein Cop und hat im New York der 70iger ermittelt... nicht das was ich als große Wahrheitsenthüllung erwartet hätte.

Eine gute Serienmörder Geschichte hätte ich toll gefunden. Eine spannende Gang-Undercover-Story hätte ich gerne gelesen. Aber alles auf einmal hat mich ehrlich gesagt nicht besonders gefallen. 

Damit ist das Buch weit hinter meinen Erwartungen geblieben, anders als der erste Teil. 

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Anders als beim ersten Teil keine Leseempfehlung, trotz Hopper als Protagonist. Für mich keine lesenswerte Geschichte und unrelevant für die Serie.


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Erscheinungsdatum: Juni 2019 | Verlag: penguin verlagPreis: € 15,00 [D] |ISBN: 978-3-328-10491-9 | Seiten: 528 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.

Rezension zum ersten Stranger Things Buch: Suspicious Minds




20 August 2019

[Anzeige/Rezension] Stranger Things: Suspicious Minds - Gwenda Bond
Die wilden 70iger – Woodstock, Vietnam und Terry. Die junge Studentin möchte die Welt verändern und bereichern, sie möchte ihren Beitrag zur Allgemeinheit leisten. Als sie die Chance bekommt bei einer Studie teilzunehmen, die zudem gut bezahlt ist schlägt sie zu. Die anfängliche Begeisterung schlägt schnell um. Terry und ihren neuen Freunden, den anderen Versuchspersonen der Studie, haben sich in die Hände eine Monsters begeben und sie haben keine Ahnung wie sie anhalten können, was sie begonnen haben. 

Ich bin ein Stranger Things Fan der ersten Stunde. Auf die weiteren Staffeln habe ich gemeinsam mit einer Freundin hingefiebert wie zuvor nur auf Game of Thrones (Ja ja, wir reden lieber nicht darüber wie das mit GoT geendet hat!). Als die dritte Staffel rauskam habe ich meinen Freund überredet es auch mal mit der Serie zu versuchen und siehe da – er war auch angefixed! Und so als waschechter Fan habe ich mir natürlich auch die Bücher lesen wollen.



Dieses Buch spielt komplett vor der TV-Serie. In der Serie erfährt man Terrys Geschichte nur am Rande. Ihr erinnert euch: Regenbogen, Sonnenblume… Doch bleiben ihre Beweggründe ziemlich im Dunkeln, abgesehen von dem was Tante Becky erzählt. Genau deshalb kann man das Buch durchaus lesen, ohne die Serie gesehen zu haben. 

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Die Serie hat einen genialen 80s Vibe! Das Buch hingegen spielt in den 70igern und hat damit einen ganz anderen Charme. Der Vietnam Krieg ist ein großes Thema unter den Protagonisten. Ich fand es super interessant von Eleven’s Vater zu lesen – ist jetzt kein großer Schocker wer das ist, aber dennoch spannend.  


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Die Gefährten haben mir besonders gefallen an dem Buch, so nennen sich die Versuchspersonen untereinander. Terry war nicht alleine. Sie hat Freunde gefunden und ich frage mich seit ich das Buch zugeschlagen habe, ob wir jemals einem von ihnen in der Serie begegnen werden.

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Auch wenn ich geschrieben habe das man das Buch ohne die Serie lesen kann, muss ich doch eingestehen, ich glaube ohne Serie hätte ich das Buch ganz anders gelesen und rezensiert. Wer Stranger Things mag wird auch mit dem Buch etwas anfangen können, da bin ich mir sicher! So ist das eben mit ‚Fandom’s‘ – man bekommt nicht genug von einer Welt/Geschichte und will einfach alles darüber wissen.

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Wer sich als echter Stanger Things Nerd sieht  m u s s  dieses Buch lesen, denn nur hier erfährt man wie wirklich alles begann! 


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Erscheinungsdatum: Februar 2019 | Verlag: penguin verlagPreis: € 15,00 [D] |ISBN: 978-3-328-10464-3 | Seiten: 432 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




16 Juli 2019

[Anzeige/Rezension] Westwall - Benedikt Gollhardt
Julia ist Polizeischülerin und kommt gerade erst in der richtigen Welt an. Aufgewachsen ist sie in einer Bauwagen Komune, behütet von einer kleinen Gemeinde und einen Punk-Papa. Doch der Schein trügt. Zuerst wirkt ihre Begegnung mit Nick zufällig. Doch dann sieht sie das riesige Hackenkreuztattoo auf seinem Rücken. Und sein Name war gelogen. Wer ist er? Und vor allem, was will er von ihr? 


Überraschungspost von Penguin. Ich mag ja Verlage die einen ab und zu noch überraschen. Penguin ist da besonders gut und konnte mich mit Westwall auf ein Buch aufmerksam machen, das ist sonst bestimmt übersehen hätte.

Nachdem ich das Buch vor einer Weile auf dem Briefkasten gefischt habe, lag es eine Zeit lang rum. Ich war in einer kleinen Leseflaute, was an der ganzen Schwangerschaftssache lag. Doch langsam kommt die Leselust wieder und ich habe mir gleich mal Westwall gekrallt. 

Es ist das Debüt eines Autors, der zuvor als Drehbuchautor tätig war. Bei dem Wort 'Westwall' hat es dunkel geklingelt doch ich musste mich erst mal wieder einlesen. Nach einigen Wikipedia und Spiegel Online einestages Berichten war ich Feuer und Flamme für das Buch.



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Anfangs habe ich mich schwer getan mit dem Buch. Vielleicht lag es an der gerade abflauenden Leseflaute, aber ich habe mich ganz schön zwingen müssen am Ball zu bleiben. Ich bin ein Freund von 'weniger ist mehr' - die Schreibweise des Autors ist seeeeeeeeehr bildlich. Nichts wird dem Zufall überlassen (vielleicht die Nachwehen der Dehbuchschreiberei?). 

Mir wäre es deutlich lieber gewesen kürzere prägnante Kapitel zu haben, die Spannung aufbauen aber auch einen kleinen Spielraum für meine Fantasie lassen.


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Etwas das ich nicht ganz verstehe ist Julia’s Drang die ganze Geschichte ihrem Ausbilder anzuvertrauen. Das zu melden. Für mich war ihr Charakter in dem Moment sehr unklar. Einerseits ist sie drauf und dran Selbstjustiz auszuführen, andererseits will sie unbedingt ihrem Chef melden dass sie ein Hackenkreuztattoo gesehen hat. Was denn nun? Ist sie nun dem Staat bzw. Polizei loyal gesinnt oder nicht?

Eigentlich war für mich alles was mit Roosen zu tun hatte recht schleierhaft. Und tatsächlich nicht 'glaubhaft' - dazu kann ich nicht mehr sagen in einer spoilerfreien Rezension. 

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Die unter den Details vergrabene Geschichte fand ich tatsächlich sehr gut. Die Westwall-Thematik ist wirklich spannend und die große Verschwörung/Plan war toll zusammen gebaut. Im letzten Drittel war ich völlig gefangen in der Geschichte.

Da nur wenige Erzählstränge zu einem finalen Ende gebracht wurden ist hier wohl ein Folgeband geplant/gewünscht. Aber keine Sorge, das Ende ist dennoch befriedigend für einen Roman. 

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Spannende Unterhaltung ausgestopft mit unglaublich viel Detail.

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Erscheinungsdatum: März 2019 | Verlag: penguin verlagPreis: € 15,00 [D] |ISBN: 978-3-328-10412-4 | Seiten: 496 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




18 Februar 2019

[Anzeige/Rezension] Der Verrat - Ellen Sandberg
Als Nane aus dem Gefängniss entlassen wird hat sie ihre Schuld zwar abgesessen, doch trägt sie immer noch mit sich herum. Sie hat jemanden getötet. Doch nach all den Jahren gibt es immer noch Ungereimtheiten.  

Das Buch hat mich eines Tages im Briefkasten überrascht. Das erste Buch von Ellen Sandberg fand ich großartig: Die Vergessenen





Wie schon geschrieben fand ich das erste Buch der Autorin (hinter der die bekannte Inge Löhnig steht) grandios. Meine Erwartungen an ihr zweites Werk waren also ebenfalls sehr hoch. 

Schon der Klappentext hat mir aber gezeigt dass das Thema mich nicht ganz so interessiert wie das des Vorgängers. Denoch war ich sehr gespannt wie sich diese Geschichte entwickeln wird.

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Beginnen wir mit den Protagonisten. Tatsächlich fand ich alle Haupt-Protagonisten toll ausgearbeitet, jeder hatte seine Schattenseiten und alle waren recht glaubwürdig, was nicht immer der Fall ist bei Büchern.

Ans Herz gewaschsen ist mir allerdings keine der Schwestern oder Familienmitgliedern. Thomas blieb komplett farblos für mich.



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Das Setting des Buches hat mir gefallen. Es hat Spaß gemacht ein paar Dinge über Weinherstellung zu lernen und ich konnte mir das Anwesen gut vorstellen.

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Ja es gibt einen Spannungsbogen und ich war wirklich gespannt was sich in der Nach zugetragen hatte. Ab und an hatte ich eine Idee was passiert sein könnte, die meisten waren falsch, doch ich hatte schnell den richtigen Riecher. 

Zum Ende hin waren mir die Erzählstränge zu viel, einen den ich zum Beispiel komplett aus dem Buch geworfen hätte war Claire... ohne zu spoilern kann ich nur sagen: hat mich nicht ineressiert  und war für mein Empfinden überflüssig.

Nicht der Beste Sandberg, doch ich freue mich schon riesig wenn sie noch einen dritten schreibt, denn erzählen kann die Autorin sehr gut!


 
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Netter Spannungsroman der aber nicht mit dem Vorgängerwerk von Frau Sandberg mithalten kann!

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Erscheinungsdatum: Dezember 2018 | Verlag: penguin verlag | Preis: 15,00 [D] | ISBN: 978-3-328-10090-4 | Seiten: 480 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




27 Dezember 2018

[Anzeige/Rezension] Sofia trägt immer schwarz - Paolo Cognatti
Sofia ist nicht glücklich. Nie quasi. Melancholisch und ohne Halt zieht sie durch die Welt. Stets auf der Suche nach einem Halt, einem Anker der sie zur Ruhe kommen lässt im Sturm ihres Lebens.

JEDER hat sie gelesen, die 'Acht Berge' - jeder außer mir. Das Buch habe ich irgendwie verpasst. Der Klappentext des zweiten Buches von Paolo Cognatti konnte mich dafür sofort begeistern.




Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, aufgrund des Hypes um das vorherige Buch des Autors. Leider bin ich mit Sofia nicht warm geworden.

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Das schriftstellerische Talent des Autors steht außer Frage. Das Buch ist gut geschrieben, mit wenigen gut gewählten Worten schafft der Autor eine emotionale Stimmung (meist eine triste Stimmung).

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Eine Sache irritiert mich allerdings immer: Die Du-Form. Einzelne Kapitel sind in dieser Form verfasst, in dem Fall ist Du Sofia. Das stört mich extrem im Lesefluss. Es mag eine literarische Meisterleistung sein in diversen Persönlichkeits-Formen zu schreiben. Ich kann damit persönlich nicht viel anfangen.
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Wir schon gesagt ist die Stimmung recht trist. Bewusst trist. Sofias Leben ist von seelischen Rückschlägen geprägt. Sie wirkt antriebslos und impulsiv. Das ist an sich spannend, des diese charakterlichen Umstände machen Sofia wenig berechenbar (zu Beginn). Doch mir hat es der Autor damit nicht leicht gemacht mich für die Geschichte zu begeistern.

Der spannendste Erzählstrang war des von Sofias Vater. Er war für mich der einzige der ein wenig Leben in sich hatte. ‚Sofia trägt immer schwarz‘, genauso sieht ihre Storyline aus, farblos.


Ich habe mich besonders zum Ende hin durch die Seiten gekämpft, gelangweilt von der Geschichte. Ehrlicherweise hatte ich nicht das geringste Interesse wie es mit Sofia weiter geht.
 
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Gut geschrieben, die Geschichte selbst konnte mich aber nicht überzeugen!

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Erscheinungsdatum: September 2018 | Verlag: Penguin| Preis: 18,00 [D] | ISBN: 978-3-328-60027-5  | Seiten: 240 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




27 September 2018

[Anzeige/Rezension] Geständnisse - Kanae Minato
Es soll ein Unfall gewesen sein. Doch Yuko weiß dass ihre Tochter nicht ertrunken ist. Die Vierjährige wurde ermordet. Und die Lehrerin kennt auch die Täter, zwei Schüler aus ihrer Klasse. Sie beschließt das Gesetz in ihre eigene Hand zu nehmen und entschließt sich zu einer drastischen Selbstjustiz. Doch damit fängt die Geschichte erst an.

Ich bin nur durch das Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Ein Sprung ins Ungewisse also. Das Buch habe ich im Urlaub innerhalb von einem Tag gelesen.




Die ersten Seiten konnten mich nicht packen. Es beginnt mit einem Monolog von Yuko, mehrere Seiten lang lauscht man ihrer Ausführung, doch zum Ende hin kommt der Knall. Sie lässt die Bombe platzen. Jedes Kapitel ist ein Geständnis eines Beteiligten. Mit jeder Seite wird der Leser tiefer in die Geschichte hineingezogen.


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Jeder Charakter der Geschichte ist mir suspekt. Auch Yoko, die Mutter des ermordeten Mädchens. Teilweise sind die Gedanken regelrecht krank. Man taucht bis zu den Ellbogen in traurige Seelen ein. Ich vermute genau das bezweckt die Autorin. 

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Mit jedem Geständnis setzt sich ein Bild zusammen und man beginnt nur langsam das Ausmaß des Ganzen zu verstehen. Das Ende lies mich fast sprachlos zurück. So viel Grausamkeit auf zwischenmenschlicher Ebene. 

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Auf jeden Fall lesenswert, aber ich brauche jetzt erst mal ein Happy-Buch.
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Ein Blick in die dunklen Ecken der menschlichen Seele. Lesenswert.

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Erscheinungsdatum: Mai 2018 | Verlag: penguin | Preis: 10,00 [D] | ISBN: 978-3-328-10291-5  | Seiten: 272 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




26 Januar 2018

Zu Gast bei Ellen Sandberg
Am Donnerstag war ich bei der Lesung von Ellen Sandberg zu 'Die Vergessenen'. Von dem Buch war ich absolut begeistert wie ihr vielleicht schon in der Rezension gelesen habt. Falls nicht verlinke ich sie euch hier.



Hinter Ellen Sandberg steht niemand geringeres als Inge Löhnig. Die Autorin ist bekannt für die erfolgreiche Krimireihe mit Ermittler Dühnfort. Leider (shame on you, die Leser die das gesagt haben) hat sie ein eher negatives Feedback auf einen Roman bekommen, der ohne Dühnfort auskommen musste. So hat sie sich entschlossen ihr Herzensprojekt Die Vergessenen‘ unter dem Pseudonym Ellen Sandberg zu veröffentlichen.

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Ich habe die Dühnfort Reihe nicht gelesen und kann daher nichts Produktives beisteuern an dieser Stelle. ‚Die Vergessenen‘ ist als Einzelband gedacht. Frau Sandberg/Löhnig kann sich derzeit nicht vorstellen weiter zu schreiben. Obwohl das Ende durchaus in einen Teil zwei übergehen könnte.


Dass das Thema Euthanasie die Autorin sehr beschäftigt hat man schnell gemerkt. Da mich das Thema auch sehr interessiert habe ich die Artikel, welche sie in der Lesung als auch bei einem Interview mit dem Verlag erwähnt, alle gelesen und in meiner Rezension verlinkt.



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Wer nun Gefallen gefunden hat an Ellen Sandberg kann sich auch freuen, denn es wird einen zweiten Roman von ihr geben! Eine Familiengeschichte, ein ‚Verbrechen‘ und nur eine Person die weiß was wirklich geschehen ist. Hört sich erst mal interessant an. Ich werde auf jeden Fall die Augen offen halten nach dem Buch.

Die Autorin war mir sehr sympathisch und ich freue mich schon darauf ein weiteres Buch von ihr zu lesen.

Ich bedanke mich an dieser Stelle auch gleich beim penguin Verlag, die mich auf die Gästeliste für die Lesung gesetzt haben.


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Die Lesung fand im Hugendubel Fünf Höfe in München statt, die lieben Buchhändler haben sogar jedem Gast eine "Meine Karte fürs Lesen" auf den Stuhl gelegt *love* 
Ich habe schon eine, aber ich finde das eine sehr aufmerksame Geste.


Das München ein Dorf ist hat sich auch an diesem Abend gezeigt. Zuerst treffe ich eine Kollegin von mir auf der Lesung und dann treffe ich tatsächlich noch Anne Freytag! Und Anne Freytag ist einfach so sympathisch, ich habe mich kurz mit ihr unterhalten und ihr gesagt dass ich ihre Bücher unglaublich gerne mag.

Das nenne ich mal einen grandiosen Abend!



24 Januar 2018

[Rezension] Die Vergessenen - Ellen Sandberg
Drei Perspektiven, drei Protagonisten, zwei Zeitstränge, mehrere ungesühnte Verbrechen. 1944 - Kathrin ist Krankenschwester in einer Pflege- und Heilanstalt und muss sich bald eingestehen dass grausame Gerüchte direkt vor ihren Augen Wirklichkeit werden. 2013 - Manolis und Vera sind auf der Suche nach Unterlagen aus der Vergangenheit, mit unterschieldichen Motiven und Methoden.

Auf das Buch wurde ich aufmerksam durch die Ankündigung der Lesung von Ellen Sandberg in München. Das Dritte Reich bietet ein spannendes und emotionales Setting. Die Geschichte hat mich sehr berührt und war gleichzeitig spannend.




Ich kann nicht oft behaupten dass mir alle Protagonisten auf Anhieb sympathisch waren. Die drei Hauptdarsteller von Ellen Sandberg sind geschickt gewählt. Alle drei sind auf gewisse Art durch den zweiten Weltkrieg verbunden, doch haben sie andere Sichtweisen auf die Dinge und unterschiedliche Intensionen

Ellen Sandberg stellt nicht nur ihren Figuren sondern auch dem Leser stets die Frage: Was ist Gerechtigkeit? Wer handelt 'richtig'? Was haben wir schon 'vergessen'?

An dieser Stelle muss ich ein Zitat aus dem Buch nennen das mich sehr bewegt hat und dem ich aus tiefstem Herzen zustimmen kann.


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Das Thema welches die Geschichte hauptsächlich behandelt ist sehr emotional. Euthanasie ist eins der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Und leider auch eins das oft in Vergessenheit gerät. 


Mein Herz hat schon auf Seite 70 kurz aufgehört zu schlagen - weil ich wusste was kommen würde. Nicht weil die Autorin es vorweggenommen hat, sondern weil sich die Geschichtsschreibung leider nicht mehr ändern lässt. 

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Auf der letzten Seite ist eine Anmerkung der Autorin das dies eine fiktive Geschichte ist, deren Inspiration leider aus tatsächlichen geschichtlichen Ereignissen stammt

Hier zwei Artikel die sich einmal mit der damaligen Pflegeeinrichtung Haar (Süddeutsche Zeitung) und dem Masaker von Distomo (Frankfurter Allgemeine und Deutsche Welle) beschäftigen. LESENSWERT!

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Was ich allerdings bei einer Rezension auf keinen Fall vergessen sollte ist der Unterhaltungsfaktor. Ja das Thema ist hart. Das Thema geht einem nahe (vorallem wenn man unweit des Schauplatzes wohnt). Ellen Sandberg hat einen Roman geschrieben der zwar zum Nachdenken anregt, doch ebenso spannend und unterhaltsam ist.

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Da ich aber nicht anders kann als mich mit der Thematik zu befassen habe ich ein paar Fakten zur Euthanasie zusammengestellt.
  • 200.000 Menschen wurden aufgrund geistiger oder körperlicher Behinderung getötet (Quelle)
  • Euthanasie bedeutet 'schöner Tod' - der Name beschönigt die grausame Praxis des NS-Regimes (Quelle)
  • Es werden noch immer Prozesse gegen SS-Männer angestrebt - knapp 73 Jahre nach Kriegsende (Quelle)
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Welche Frage liegt mir nach der letzten Seite auf der Seele:
Wird es ein weiteres Buch von Vera und Manolis geben?

Ich könnte ewig über das 'Warum?' schreiben oder mich noch tiefer in die Thematik einsehen, und das werde ich auch tun. Allerdings nicht in einer Rezension über das Buch. Daher die simple Frage: Wird es mehr zu lesen geben von den beiden? Ich hoffe sehr. Und die Antwort kann ich hoffentlich auch bald geben, da ich morgen zu der Lesung von Ellen Sandberg gehen werden.

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Ein absolut lesenswertes Buch über ein dunkels Kapitel der deutschen Geschichte. Emotional und unterhaltsam geschrieben. Glaubhafte Charaktere auf der Suche nach Gerechtigkeit für die Vergessenen.

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Ein interessantes Interview mit der Autorin findet ihr auf der Verlagsseite: hier.

Ellen Sandberg erwähnt einen SPIEGEL-Artikel über einen KZ-Arzt der Teil ihrer Inspiration war, sehr lesenswert (Achtung: Es geht um grausame Kriegsverbrechen)! Hier gelangt ihr zu dem Artikel auf SPIEGEL ONLINE.

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Erscheinungsdatum: Dezember 2017 | Verlag: penguin verlag | Preis: € 10,00 [D] | ISBN: 978-3-328-10089-8  | Seiten: 512 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.