misshappyreading: rasissmus
Posts mit dem Label rasissmus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label rasissmus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

23 April 2019

[Anzeige/Rezension] Bus 57 - Dashka Slater
Am 4. November 2013 im Bus 57 zündet der 16-jährige Richard den Rock des Teenagers Sascha an, welcher innerhalb von Sekunden lichterloh in Flammen aufgeht. Eine wahre Geschichte.
 

Diese drei Wörter die einem einen Schauer über den Rücken jagen: Eine wahre Geschichte. Diese drei Wörter ziehen mich jedes Mal wieder magisch an. Das Buch habe ich in einem Newsletter des Verlags entdeckt und war sofort begeistert. 




Die Journalistin die den Artikel zu dem (Un-)Fall in der New York Times geschrieben hatte, beschloss ein ganzes Buch darüber zu schreiben, da ein ‚kurzer‘ Artikel nicht reicht.

***

Auf gewisse Weise besteht das Buch auch zusammen getragenen Informationen in Roman-Form. Es wechselt zwischen ‚Roman‘-Erzählung, Konversationen via SMS/WhatsApp, Erzählungen von Zeugen aber auch Freunden. Damit gewinnt das Buch einen wunderbaren Lesefluss. Ich habe das Buch an einem Tag ausgelesen.

***

Da hier ein wahrer Fall beleuchtet wird zeigt die Autorin beide Seiten auf, Opfer, als auch Täter. Die Welt ist eben nicht schwarz weiß. An vielen Stellen spürt man die unglaubliche Nächstenliebe, die BEIDE Parteien einander entgegen bringen, trotz des Vorfalls.


***

Afro-amerikanische Jugendliche werden statistisch gesehen wesentlich härter bestraft, das ist ein klares Fazit das ich aus dem Buch ziehe. Und ich habe viel zum Thema ‚Queer‘ gelernt, nicht-binäre-Geschlechts-Definition. Themen die noch heute viel zu kurz kommen.

Ich kann mir vorstellen das sich dieses Buch unglaublich gut als Schullektüre eignet! Es gibt viel darüber zu besprechen und gerade junge Leute können Ansätze finden wie sich Vorfälle wie diese verhindern lassen. Denn es ist ihre Generation, nicht unsere.
***

Leseempfehlung, besonders für Jugendliche! Wichtiges Thema, nicht nur in den USA!

***

Erscheinungsdatum: März 2019 | Verlag: loewe verlag | Preis: 18,95 [D] | ISBN: 978-3-7432-0363-1  | Seiten: 400 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




[Anzeige/Rezension] On The Come Up - Angie Thomas
Bri will Rapperin werden. Ihr Daddy hatte es fast geschafft, den großen Durchbruch als Rapper, doch dann trafen ihn die Kugeln. Doch Bri will ihren Traum verwirklichen, egal wie hoch der Preis ist. Und sie hat etwas zu sagen, etwas das die Welt hören muss!

Es gibt Bücher bei denen fehlen einem einfach die Worte sie gut zu ‚rezensieren‘ außer: UNGBEDINGT LESEN!
 


Die Erwartungen an On The Come Up waren gewaltig, zumindest bei mir. Nach The Hate U Give dachte ich dass Angie Thomas unmöglich nachlegen kann. Wer das Buch noch nicht gelesen hat sollte unbedingt mal rein blättern, das Buch wurde sogar schon verfilmt.

Mit ihrem neuen Buch legt die Autorin nach! Und das grandios. Das kann ich schon mal vorne weg nehmen. Aber der Reihe nach.

***

Etwas das sofort auffällt bei Mrs Thomas ist der Schreibstil. Hier muss auch unbedingt Henriette Zeltner, die Übersetzerin, gelobt werden. Schon nach drei Sätzen bin ich völlig in der Geschichte drin. Kompett mit Haut und Haar! Ich finde es großartig dass nicht alles ala Google-Holzfäller-Technik übersetzt wurde. Denn sind wir ehrlich, Bri’s Raps können nicht einfach eingedeutscht werden. Vielen Dank Frau Zeltner, dass sie den Flair der Geschichte behalten haben!

Ich weiß dass sich bei THUG einige ein der ‚saloppen‘ Schreibweise gestört haben (Quelle Goodreads Rezensionen). Aber für mich macht der Stil des Buches unglaublich viel aus, denn er verkörpert Glaubwürdigkeit. Ich kann mir vorstellen das diese Geschichte genau so passiert, die Leute genauso sprechen, die Dinge genauso passieren!

***

Genug vom drum-herum! Ist denn die Geschichte gut? JA!! Und wichtig. Wie heißt es so schön in dem Teaser zum Buch: Was wenn du gehört wirst, aber nicht verstanden? (widergegeben aus meiner Erinnerung, also kein wortwörtliches Zitat). 




Besonders toll fand ich auch den Queerverweis zu THUG. Die Bücher spielen im selben Viertel und mehrmals wird im neuen Buch auf die Ereignisse des Vorgängers angespielt (die Bücher hängen an sich aber null zusammen, man muss nicht das jeweils andere gelesen haben).

Ich konnte so mit Bri fühlen, auch wenn ich keine Ahnung habe von ihrem Leben. Ich habe und werde nie erfahren wie es ist nicht mal die Stromrechnung zahlen zu können, kein Essen im Kühlschrank zu haben. Ich werde vermutlich nie erfahren wie es ist wegen meiner Hautfarbe schlechter behandelt zu werden. Aber ich fühle mit Bri! Gott war ich wütend mit ihr, dass die Leute sie nicht verstehen! 


***

Mehr will ich eigentlich nicht über das Buch sagen, denn es spricht für sich selbst. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung. Obwohl ich nicht mehr viel mit Jugendbüchern anfangen kann, Angie Thomas ist ein Ausnahme! Das Buch hat eine wichtige Message zum Thema Rassismus, Miteinander und Freundschaft.

Besser als THUG? Keine Ahnung. Genauso gut? Mindestens.


***

Große Leseempfehlung! Wichtiges Thema, tolle Story, grandios geschrieben!

***

Erscheinungsdatum: März 2019 | Verlag: cbj | Preis: 18,00 [D] | ISBN: 978-3-570-16548-5  | Seiten: 512 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




17 April 2019

[Anzeige/Rezension] Der Verräter - Paul Beatty
Dickens, Vorort von Los Angeles. Ganzer Stolz der Schwarzen Community. Der in dieser Stadt wohnhafte Erzähler erfreut sich seines ruhigen Lebens mit Wassermelonen und Marihuana. Als sein Vater durch die Kugeln eines Polizisten stirbt wird die Weltanschauung des Erzählers in Frage gestellt und er entschließt sich zu einer drastischen Maßnahme.

Bei Goodreads bin ich über dieses Buch gestolpert und war dann auch noch ganz außer mir vor Freude als ich das Cover von Luchterhand gesehen habe. So eine Geschichte begleitet einen noch lange nachdem man das Buch geschlossen hat.




Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch und damit auch an mich. Wachrütteln soll es, schockieren. Nach ein paar Artikeln über den Auto und das Buch war ich mir sicher: das muss ich lesen!

***

Lasst mich ehrlich sein, es scheiterte an mir. Denke ich zumindest. Ich bin nicht rein gekommen in die Geschichte.

Was sind die möglichen Gründe?
Leider bzw. glücklicherweise kann ich mich absolut gar nicht mit den Personen identifizieren. Als 0815 weißes Kind in Mitteleuropa habe ich nie mit echter Armut, Gangs, Rassismus (mit gegenüber) oder dergleichen zu tun gehabt.
Mir fehlte die Vorstellungskraft für die Geschichte. An dieser Formulierung saß ich lange und bin noch immer nicht ganz zufrieden. Aber irgendwie ist genau das der Fall, ich konnte das Bild in meinem Kopf quasi nicht scharf stellen.

***

Das Grundkonstrukt der Geschichte ist unglaublich interessant. Ein Sklave in der heutigen Zeit. Jemand der auch noch glücklich ist mit Rassentrennung und Peitsche. Unvorstellbar (wortwörtlich für mich).

Doch irgendwie habe ich mich in der Erzählung verloren und nicht mehr wieder gefunden. Bis zum Schluss bin ich wie ein Nicht-Schwimmer durch dieses Buch geschwommen und hab am Ende nur noch nach Luft schnappen können.
Auf jeden Fall ein Erlebnis, keins was ich so schnell wieder bräuchte.


***

Keine Ahnung wie ich das Buch bewerten soll, es ist irgendwie gut, irgendwie verwirrend, irgendwie schwer lesbar.
Jedem Leser kann ich nur empfehlen die Leseprobe in Anspruch zu nehmen! Schaut ob ihr mit den ersten Seiten gut zurecht kommt (hätte ich machen sollen!).

Die Optik des Buches bekommt allerdings 100%! Wie toll sieht es bitte aus?

***

Harter Tobak! Nicht für jeden Leser. Irgendwie zwischen genial und schwerlesbar!

***

Erscheinungsdatum: Oktober 2018 | Verlag: luchterhand| Preis: 20,00 [D] | ISBN: 978-3-630-87575-0  | Seiten: 352 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.




01 Februar 2019

[Anzeige/Rezension] Die Geflüchteten - Viet Thanh Ngu
Kurzgeschichten von Flüchtlingen aus Vietnam. Auf dem Weg in ein neues Leben.

Wieder einmal bei Goodreads bin ich über ein Buch gestolpert. Flüchtlinge sind ein großes Thema des Jahres 2018 und werden es vermutlich auch die nächsten Jahre bleiben. Ich war sehr gespannt auf das Buch.




Aller Anfang ist schwer. Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Ich bin nicht unbedingt der größte Verfechter von Kurzgeschichten, doch dieses Thema hat mein Interesse geweckt. Tatsächlich sind die Geschichten aber nicht so nah an der Flüchtlingsthematik wie ich dachte.

***

Wer auf der Suche nach einem Buch über Flüchtlinge ist, sollte nicht direkt zu diesem Buch greifen. Der Autor erzählt mehr vom Leben 'nachdem man ein Flüchtling war'. Es thematisiert nicht die Flucht selbst, die Kommunisten in Vietnam, die Einreise in Amerika etc. 

Mehr geht es darum wie die Menschen sich Jahre später an ihrer Kultur festhalten, versuchen ihren Kindern, die das alles nicht kennen, ein Gefühl dafür zu geben, alten Erinnerungen nach zu hängen oder in Ungewissheit über die verbliebene Familie zu leben.

***

Das Buch mag viele Preise gewonnen haben und thematisch wichtig sein, doch lesenswert fand ich es nicht. 

Bei Kurzgeschichten ist für mich die Kunst des Handwerks, den Leser in wenigen Sätzen für einen Protagonisten zu interessieren. So dass man sich wenigstens ein bisschen für dessen Geschichte  interessiert. Bei diesem Buch war das bei keiner der Geschichten der Fall.
 
***

Zu oberflächlich am Thema. Ich konnte mich für das Buch leider nicht erwärmen!

***

Erscheinungsdatum: Oktober 2018 | Verlag: blessing| Preis: 22,00 [D] | ISBN: 978-3-89667-641-2  | Seiten: 224 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung.