Was ist eigentlich dieser Nobelpreis für
Literatur? - Diese Frage habe ich mir nach dem Lesen eines aktuellen Artikels gestellt.
Der Nobelpreis
Der Nobelpreis für Literatur gehört zu den fünf
von Alfred Nobel gestifteten Preisen, für „denen zugeteilt werden, die […] der
Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“. Jährlich wird der Preis von der
Schwedischen Akademie in Stockholm verliehen und obendrauf gibt es noch acht
Millionen Schwedische Kronen (ca. 864.000 Euro).
Nach Nobels Testament, soll mit dem Preis für
Literatur ausgezeichnet werden, wer „das Vorzüglichste in idealistischer
Richtung geschaffen hat“.
Die Verleihung
Die Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt
jährlich Anfang bis Mitte Oktober, die feierliche Übergabe des Preises durch
den schwedischen König am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters.
Lediglich der Preisträger wird bekanntgegeben,
die Namen der übrigen Kandidaten unterliegen, wie auch Informationen über den
gesamten Auswahlprozess, einer 50-jährigen Sperrfrist.
Die Kritik
Allerdings gibt es auch Kritikpunkte. Die
Mehrheit der Preisträger stammen aus dem nord- und mitteleuropäischen
Sprachraum. Eine oft gelesene Erklärung: die Jury besteht bis heute lediglich
aus Skandinaviern und viele literarische Meisterwerke aus anderen Teilen der
Welt sind zu Lebzeiten ihrer Autoren schlichtweg zu unbekannt.
Und wer hat nie einen bekommen? Große Namen wie
Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Alfred Döblin, Hans Henny Jahnn, August
Stramm, Georg Trakl, James Joyce, Ezra Pound und Francis Ponge.
Angeblich ist auch oft nicht die sprachliche
Leistung entscheidend sondern die sogenannte literarische Schlichtheit
(Wikipedia Zitat): „Was sich gut übersetzen läßt, kriegt'n Preis!“ Daher
bedeute der Preis für seine Träger ein „Stigma der Mittelmäßigkeit“.
Ein weiterer häufig vorgebrachter Kritikpunkt
ist, dass die Ausgezeichneten oft eher wegen ihres (gesellschafts-)politischen
Engagements als für ihre literarischen Werke bekannt sind. Herr Nobel
verpflichtete die Jury im Testament den Idealismus des Autors beziehungsweise
seines Werkes als Maßstab zu verwenden.
Die Nobelpreisträger
Seit der ersten Verleihung im Jahr 1901 an den
französischen Lyriker und Philosophen Sully Prudhomme wurde der Nobelpreis für
Literatur bisher 111 Personen zuerkannt.
Bisher können sich 13 deutschsprachige Autoren
mit dem Preis rühmen. Und welch Zufall, 13-mal wurden bisher Frauen ausgezeichnet.
Patrick Modiano ist der diesjährige Gewinner
des begehrten Preises.
Um mein Unwissen ein wenig zu minimieren möchte
ich daher im kommenden Jahr von 8 Nobelpreisträgern ein Buch lesen:
Patrick Modiano (Aus tiefsten Vergessen)
Heinrich Böll (Doktor Murkes gesammeltes
Schweigen)
Jean Paul Sartre (Die respektvolle Dirne)
Ernest Hemingway (Der alte Mann und das Meer)
Thomas Mann (Der Tod in Venedig)
Mo Yan (Die Knoblauchrevolte)
Seamus Heaney (Die Hagebuttenlaterne)
Gabriel García Márquez (Die Liebe in den Zeiten
der Cholera)
Habt ihr schon mal ein Buch eines
Nobelpreisträgers gelesen?
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