[Rezension] Jeanette Winterson - Wunderweiße Tage. Zwölf winterliche Geschichten - misshappyreading

28 Dezember 2017

[Rezension] Jeanette Winterson - Wunderweiße Tage. Zwölf winterliche Geschichten

Zwölf Weihnachtsgeschichten, von ganz einfachen Geschichten über Freundschaften bis hin zu magischen Weihnachnachtserzählungen. Zwölf Geschichten für die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönige, genannt Rauhnächte

Das Buch habe ich von Wunderraum bekommen, dem neuen Verlag der Random House Gruppe. Alle Bücher des Verlags sind mit ganz viel Sorgfalt gestaltet, der Portfolio ist bisher noch sehr überschaubar.


Ich habe mir das Buch als Weihnachtslektüre vorgenommen. Allerdings habe ich es nicht geschafft in jeder der Rauhnächte eine Geschichte zu lesen (wie ich es mir vorgenommen hatte)

Das Vorwort! Ach pure Liebe! Eigentlich bin ich kein Fan von dem Vorwort in Büchern, oft finde ich es tatsächlich retaiv öde. Das ist in diesem Fall etwas anderes. Das Vorwort ist ein kurzer Ausflug in die Geschichte von Weihnachten. Von Antike bis Coca Cola.


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Die einzelnen Geschichten sind mal "spannender" und mal unkompliziert und leicht. Mein Absoluter Favorit ist die Geschichte über die lebenden Schneemänner (und Frauen). Die Erhlung lässt sich am besten mit magisch beschreiben. Wenn mein kleiner Neffe schon alt genug wäre hätte ich ihm die Geschichte sofort vorgelesen. 
Aber auch die Geschichte um das verfluchte Haus - Gänsehaut lässt grüßen.

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Jede Story hat ihre eigene Botschaft und soll nicht nur unterhaltsam sein. Freundschaft und Familie. Für mich ist das auch der Kern der Weihnachtstage, mit Freunden und Familie zusammen sein. Selbstverständlich braucht man dazu genau genommen nicht Weihnachten ansich. Aber ein kleiner Schubs, raus aus dem Alltag, ist sicher nicht verkehrt.

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Bei uns im Süden Bayerns sind die Rauhnächte den meisten ein Begriff. Ich weiß tatsächlich aber nicht wie es im Rest Deutschlands aussieht. Daher ein paar Fakten zu den mystischen Nächten um die Feiertage:

  • Rauhnächte werden auch Glöckelnächte, Rauchnächte oder Weihnächte (WeiHnächte, nicht WeihNnächte - stimmt aber auch häufig) genannt 
  • 11 Tage und 12 Nächte, die quasi nicht existent sind! Warum? Um die Differenz zwischen zwölf Monaten in Mondphasen (354 Tage) und dem Sonnenjahr (365 Tage) auszugleichen fügten die Kelten 11 Schalttage ein – und sahen diese Tage nun als außerhalb der Zeit liegend an
  • die erste schriftliche Erwähnung der Rauchnächte stammt aus dem 16. Jahrhundert,  vermutlich entspringen die 12 heiligen Rauhnächte dem germanischen Mondkalender
  • der Begriff Rauhnacht kommt vermutlich vom Weihrauch, da in dieser Zeit viel geräuchert wird, um das Böse zu vertreiben
  • die „Wilde Jagd“ im Bayrischen Wald, angeführt von Frau Holle und Odin, findet ebenfalls zur Zeit der Rauhnächte statt. Also - keine weiße Wäsche aufhängen, denn sonst kann es passieren dass Odin sich ein Wäschestück schnappt, um es als Leichentuch für den Besitzer der Wäsche zu verwenden
  • was man in einer Rauhnacht träumt, soll tatsächlich in den nächsten Monaten des neuen Jahres geschehen

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Welche Frage liegt mir nach der letzten Seite auf der Seele:
Wie feiert ihr Weihnachten?

Bei uns zuhause läuft alles sehr ruhig und unspektakulär ab. Am 24ten Abends Essen wir (die ganze Familie Väterlicher Seits) gemeinsam, trinken Wein und beschenken und gegenseitig. Am 1ten Weihnachtsfeiertag geht es immer zu meiner Oma (dieses Mal Mütterlicher Seits), wir Essen gemeinsam Mittag und gehen spazieren, bevor wir uns auch dort gegenseitig beschenken. 

Sehr  besinnlich und familiär.

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Mrs Wintersons Weihnachtsgeschichten sind Magie für die Seele. Nicht nur schön zu lesen, sondern auch zum Vorlesen. Oder einfach um die Zeit zwischen Mittagsmahl und Abendlichem Festschmaus zu überbrücken. 
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Erscheinungsdatum: Oktober 2017Verlag: wunderraum Preis:24,00 [D] | ISBN: 978-3-336-54785-2Seiten: 352 Seiten | Sprache: Deutsch

Dies ist ein Rezensionsexemplar.


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